Ist Plus Size in der Mode angekommen? So viele Curvy Models liefen im Frühjahr 2024 wirklich über den Laufsteg (2024)

Richtig toll in Sachen Inklusion und Repräsentation hat es allerdings Sinead O'Dwyer gemacht. Sie hatte nämlich nicht nur eine Vielzahl von Plus-Size-Models in ihrer Show, sondern auch zwei Models, die auf Rollstühle angewiesen sind, wie eine Audioversion ihrer Show für Menschen mit Sehbehinderungen.

MAILAND FASHION WEEK

Mit über 64 Designer:innen und durchschnittlich 50 Looks pro Show gab es bei der Mailand Fashion Week im Februar rund 3200 Looks auf den Laufstegen zu sehen.

13 der Models galten als Curvy oder Plus Size.

Eine erschreckend niedrige Zahl, aber nicht ganz überraschend, wenn man bedenkt, dass auch schon in der vergangenen Saison die Plus-Size-Model-Quote in Mailand fast ausschließlich durch die Designerin, Karoline Vitto, zustande kam, die für ihre Frühlings-/Sommerschau 2024 gleich 30 (!) Plus-Size-Models auf den Laufsteg schickte.

Eine der wenigen, zugegebenermaßen umwerfenden, Ausnahmen dieses Jahr im sehr dünnen Model-Meer, war Ashley Graham bei Dolce & Gabbana.

Insgesamt sind wir aber 2024 in der italienischen Metropole leider in den letzten fünf Jahren bei einem absoluten Tiefstand angelangt!

PARIS FASHION WEEK

Mit über 104 Designer:innen, die in dieser Saison bei der Paris Fashion Week ausstellten, mit durchschnittlich 48 Looks pro Show, gab es rund 4992 Looks auf den Laufstegen zu sehen.

39 der Models galten als Curvy oder Plus-Size.

Ester Manas war zurück und zeigte eine unglaubliche Show mit 16 Curvy Models, während das Institut Français De La Mode mit einem männlichen Plus-Size-Model aufwartete und Andreas Kronthaler für Vivienne Westwood zwei Looks von Sam Smith auf dem Laufsteg präsentierte.

Ist Plus Size also im Frühjahr 2024 endlich in der Mode angekommen? Das ist meine Bilanz:

Wart ihr von den #IncludingTheCurve-Ergebnissen dieser Saison positiv überrascht? Oder doch eher schockiert?

Ich jedenfalls bin immer noch der Meinung, dass es so viel mehr Repräsentanz auf den Runways geben sollte, aber die Statistiken, die ich jede Saison mit #IncludingTheCurve finde, zeigen wirklich, wer sich für uns Mehrgewichtige einsetzt, wer mit gutem Beispiel vorangeht und wer einfach Angst hat oder, noch schlimmer, wem das Thema total egal ist.

Die Fragen bleiben: Sollten wir High-End-Designer:innen, die augenscheinlich auf Diversität keinen großen Wert legen, überhaupt weiterhin unterstützen? Sollten wir sie ermutigen, es in Zukunft besser zu machen? Oder sollten wir nicht eigentlich lieber die Designer:innen und Marken unterstützen, von denen wir wissen, dass sie uns Curvy Girls berücksichtigen, wie z.B.: Karoline Vitto, Sinéad O’Dwyer, Ester Manas, Di Petsa…und dann gibt es natürlich auch noch die Modemarken, die nicht auf den Laufstegen zu sehen sind, von denen wir aber wissen, dass sie in ihren Kampagnen und Co. immer wieder verschiedene Körperformen zeigen und auch Kleidung in großen Größen anbieten, wie etwa: Marina Rinaldi, Rixo, Never Fully Dressed, Mary Benson, Karen Mabon, Loud Bodies usw.

Machen wir weiter Druck, bleiben wir weiter laut und drücken wir die Daumen, dass bis zu den Fashion Weeks im September 2024 weitere Fortschritte erzielt werden.

Ihr wollt mehr über Curvy Model und Autorin Felicity Hayward erfahren? Dann folgt ihr auf Instagram @felicityhayward.

Dieser Artikel stammt von unseren GLAMOUR-Kolleg:innen aus UK.

Mehr zu den Fashion Weeks 2024 lest ihr hier: